3.1 Produktpolitik: Gegenstand, Ziele, Grundbegriffe |
3.1.1 Produkt- und Sortimentsbegriff |
Mkt 3111 [2/5] |
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b) Produkt: Begriffsbestimmung |
In den Austauschbeziehungen auf Märkten steht - wie
bereits hervorgehoben - das angebotene bzw. nachgefragte
Produkt im Zentrum von beabsichtigten bzw. real
durchgeführten Transaktionen. Im Hinblick auf die
weiteren Ausführungen in dieser Lernsoftware wollen wir
von folgendem Produktbegriff ausgehen: |
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Ein Produkt ist das Resultat
einer Leistungserstellung, hervorgebracht mit dem
Ziel, einen Eigen- oder Fremdbedarf zu
befriedigen. Produkte in diesem Sinne können
- Erzeugnisse als Sachgüter
(Investitions- oder Konsumgüter),
- Dienstleistungen oder auch
- marktlich verwertbare Rechte und
Informationen als immaterielle Güter
sein. Produkte zur Fremdbedarfsdeckung werden
auf Märkten zur Beachtung oder zur Wahl,
zum Kauf, zur Nutzung oder zum Verbrauch/Verzehr
angeboten, um Wünsche von Nachfragern zu
befriedigen und um aus der entgeltlichen
Verwertung des Produkts den Geschäftsbetrieb des
Anbieters aufrechtzuerhalten bzw. erweitern zu
können. Der Begriff "Produkt" kann damit
synonym zum Begriff "Wirtschaftsgut" (siehe
Mkt 1130) verwendet werden.
In
Anlehnung an KOTLER1
wollen wir drei Produkt-Ebenen unterscheiden:
- das Kernprodukt (mit einem definierten
Kernnutzen),
- das Regelprodukt (Kernprodukt inklusive
Qualität, Design, Zusatznutzen, Marke u. a.)
und
- das erweiterte Produkt (Regelprodukt mit
"Service-Ummantelung", siehe Bild 3.01).
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Bild 3.01: Erweiterter Produktbegriff |
Die Ansprüche der Kunden an Produkte sind immens
gewachsen. Wer heute lediglich Standardprodukte (im Sinne
von Kern- und Regelprodukt) anbietet, wird im Käufermarkt
kaum Erfolg haben. Dies gilt nicht nur für (technische)
Sachgüter wie Werkzeugmaschinen, Pkw, Computer,
Fernsehgeräte, Möbel und dgl., sondern auch für
Dienstleistungen und immaterielle Güter (wie Software und
dgl.). Kurzum: Das Regelprodukt muss
mit einem mehr oder weniger weit gefassten
Kundendienst/Service gewissermaßen "ummantelt"
werden, denn erst dadurch gelingt dem Anbieter das, was
mit der "Differenzierungs-Strategie" gemeint ist: Das
"Sich-Unterscheiden" vom Wettbewerber!
Das
Marketing hat die Aufgabe, diese Kundenerwartungen zu
erfassen und zu spezifizieren, damit die entsprechenden
Erkenntnisse in die Produktpolitik einfließen können. Aber
jede Produktergänzung ist mit Kosten verbunden.
Produktpolitik heißt somit vor allem auch
Produktcontrolling verbunden. |

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1
Siehe hierzu: |
KOTLER, Ph. u. a.: Grundlagen des
Marketings.
Pearson Studium, München/Halbergmoos
2010. |
Siehe ferner: |
WEIS, Ch.: Marketing.
NWB-Verlag, Herne 2012. |
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